In a nutshell
Frühgeschichte und Mittelalter
- Bessarabien liegt im südöstlichen Europa, eingegrenzt von den Flüssen Dnjestr, Pruth und Donau sowie dem Schwarzen Meer (Moldawien, Ukraine, Rumänien). Es war ursprünglich von verschiedenen Völkern bewohnt, darunter Kimmerer, Skythen und Geten.
- Im Mittelalter gehörte es zum Königreich der Kumanen und später zum Principat der Moldau.
Osmanisches Reich (1538 – 1812)
- Im 16. Jahrhundert wurde Bessarabien Teil des Osmanischen Reiches und unterlag der Türkischen Herrschaft. Es war ein umkämpftes Gebiet, das häufig zwischen verschiedenen Mächten wechselte.
Russische Herrschaft (1812 – 1917)
- Im Jahr 1812 eroberte das Zaristische Russland Bessarabien im Vertrag von Bukarest nach dem Russisch-Türkischen Krieg. Die Region wurde Teil des Russischen Imperiums.
- Nach der russischen Annexion förderten der Zar und seine Nachfolger gezielt die Ansiedlung von Deutschen, um Wirtschaft und Landwirtschaft der Region zu stärken.
Während der russischen Herrschaft kamen deutsche Siedler, größtenteils auf Einladung des Zaren, nach Bessarabien (die Bessarabiendeutschen), um neue Lebensmöglichkeiten zu suchen und landwirtschaftliche Gebiete zu bewirtschaften (Kolonisierung).
Zwischenkriegszeit und Rumänische Herrschaft (1918 – 1940)
- Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall des Russischen Reiches wurde Bessarabien 1918 von Rumänien annektiert.
- In den 1930er Jahren gab es ethnische Spannungen und politische Umwälzungen.
Sowjetische Ära (1940 – 1991)
- Im Jahr 1940 wurde Bessarabien von der Sowjetunion besetzt und als Moldawische SSR in die UdSSR eingegliedert.
- Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Bessarabiendeutsche vertrieben oder wanderten aus.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Bessarabien Teil der Sowjetunion, und die Region erlebte sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle Veränderungen, was zu einer Verdrängung der rumänischen Identität führte.
Unabhängigkeit von Moldawien (ab 1991)
- Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde die historische Region Teil des neu gegründeten Staates Moldawien.
Heute gibt es Nachkommen der Bessarabiendeutschen in verschiedenen Ländern, vor allem in Deutschland, wo einige Gruppen aktiv sind, um ihre Traditionen und Kultur (auch kulinarisch) zu bewahren.
